Tag 3: Hunger und warum ihn nicht mehr spüren

Beim intuitiven Essen geht es darum sich nach den Körpersignalen zu ernähren. Sprich nach Hunger und Sättigung.
Hunger ist einer unserer grundlegendsten Bedürfnisse. Und doch wissen viele nicht mehr, wie er sich anfühlt.

Das Ziel ist es, den Körper nach seinen biologischen Bedürfnissen zu ernähren und ihn mit genügend Energie und Kohlenhydraten zu versorgen. Wenn man nicht genug isst lässt der Heisshunger nicht lange auf sich warten und dann ist es dahin mit dem Essen bis man satt ist. Das überessen ist vorprogrammiert.
Viele, mich eingeschlossen, müssen erstmal wieder ein Gefühl für ihren Hunger und die damit verbundenen Signale finden. Wenn wir unseren Körper nicht mit genug Energie versorgen kommen mächtige biologische Mechanismen in Gang die wir nur schwer kontrollieren können.
Unser Essenstrieb beruht auf der Verbindung von Geist und Körper und wir versuchen mit Willenskraft zu beeinflussen, was ein biologischer Trieb ist. Und wundern uns wenn es nicht klappt?
Wenn man sich nicht an eine Diät halten kann, denkt man, man ist nicht gut genug, hat nicht genug Disziplin, kann sich nicht „zusammenreissen“ und die anderen haben ihr Leben sowieso viel mehr im Griff. Dabei vergessen wir die Macht die hinter diesem Trieb steckt.
Es ist nachgewiesen das Menschen mit gezügeltem Essverhalten eine gesteigerte Verdauung haben. Der Körper wartet quasi permament darauf, neues Essen zu bekommen. Jedes Diätopfer kennt das: Die Gedanken kreisen ja sowieso permanent ums essen.
Unsere Zellen funktionieren mit Kohlenhydraten. Wenn wir nicht genug Kohlenhydrate essen, bedient sich der Körper an den Proteinen unserer Muskeln. Diesen Mangel kann man auch durch proteinreiche Ernähung nicht ausgleichen. Man kommt also um die Kohlenhydrate nicht herum! Zum Glück, die schmecken ja auch sehr gut.
Neben den Kohlenhydraten benötigen wir auch auf jeden Fall ein gewisses Mass an Fett und Proteinen. über die Menge kann man sich streiten, dass wir sie brauchen, darüber nicht.

Was passiert jetzt, wenn wir anfangen dieses Hungergefühl zu unterdrücken? Man bekommt Heisshunger, isst zu viel und zu schnell. Und letzendlich denkt man, man kann dem Körper nicht mehr vertrauen. Während der Diäten hat man gelernt, wie man seinen Körper verarscht. Wie man ihn manipuliert, wie man Hunger unterdrückt und es rauszögert zu essen oder nur noch bestimmte Lebensmittelgruppen isst. Die ersten Anzeichen von Hunger werden nicht mehr erkannt und man nimmt nur noch extremen Hunger wahr. Kommt dir das bekannt vor? Das du es erst merkst wenn es quasi schon zu spät ist?

Wie kommt man raus aus diesem Teufelskreislauf?
Es dauert etwas bis Körper und Geist klar ist: Die Hungerzeit ist vorbei! Es gibt immer Essen wenn ich hungrig bin, es gibt keine Zeiten mehr zu denen ich essen muss und keine Entbehrung mehr. Dennoch ist es ein langer Weg, bis man den Hunger wieder eindeutig erkennen kann.
Es gibt verschiedene Gründe warum man den Hunger nicht mehr spürt. Betäubung durch Kaffee oder Tee, Flüssigkeit die den Magen füllt, Stress auf der Arbeit oder im Privatleben, Chaos im Kopf, Diäten und Zwänge.

Die ersten Schritte sind recht einfach: Versuche auf deinen Hunger zu hören! Es gibt Stufen und Anzeichen dafür. Lerne sie kennen und frage dich immer wieder: Habe ich Hunger? Wieviel Hunger habe ich? Wie fühlt sich mein Hunger an?
Beispiele für die ersten Anzeichen: Leichtes Magenknurren, Benommenheit, Flaues Gefühl im Bauch, Konzentrationsschwierigkeiten, Magenkneifen, Gereiztheit, Schwächegefühl oder Kopfschmerzen.
Wenn du am Anfang wenig oder gar nichts spürst ist das ok und normal! Vielleicht hilft die folgende Regel: Esse ca. alle 5 Stunden. Der Kohlenhydratevorat in der Leber hält so ca. 4-6 Stunden und danach ist Schluss mit lustig.
Fühle ganz klar in dich hinein: Wie ist mein Hunger? Vor, während und nach dem Essen?

Ich habe dir eine Skala gebastelt die dir in schwierigen Momenten helfen kann in Kommunikation mit dir selbst zu kommen.

skala des hungers

Ganz ganz wichtig: Der Hunger ist kein neues Diätmantra! Keine feste Regel! Es ist eine flexible Art zu Essen, wenn du mal Lust hast etwas zu probieren obwohl biologisch satt bist, dann probiere es! Wenn du weisst, es gibt stundenlang nichts mehr, iss gleich auch wenn der Hunger noch nicht so ausgeprägt ist. Und vielleicht merkst du ja, dass du auch aus emotionalen Gründen isst… Das ist dann wieder ein ganz anderes Thema und darum gehts am Samstag.

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